Maerkte, Maracuja, Mitad del Mundo und Mist (mit den Kreditkarten)

25 08 2010

Wie ihr aus der Ueberschrift schon ersehen koennt, gab es in den letzten Tagen erfreuliche und unerfreuliche Ereignisse. Das groesste Raetsel wollen wir gleich loesen. Wir haben die Maracuja gefunden.  Sie sieht hier aber voellig anders aus und schmeckt auch etwas anders, naemlich saurer als normal. Und sie ist groesser als normal und gelb (nein wir haben keine Zitrone gekauft). Erstaunlich ist, dass wir uns zum Erwerb in die von Matt, dem Hostelchef, empfohlene Markthalle getraut haben, die als Taschendieb-gefaehrdet gilt, schliesslich waren wir ja am ersten Tag noch so beeindruckt von Quito und seinen Reisefuehrer-Warnungen. Aber wie wir feststellen konnten, stimmten die gar nicht, den wir haben dort nicht einen Taschendieb gesehen… Es kommt wohl auch ein bisschen darauf an, die Situation um sich herum zu beobachten und jeweils neu zu bewerten. Das jedenfalls hat uns ermuntert, gleich noch einen anderen Markt zu besuchen, der noch abgefahrener war und eindeutig ausschliesslich von den Equadorianern besucht wird. Selber Eindruck> Sehr fremdartig und sehr nett, von Gefahr keine Spur. Stattdessen eine Menge liebenswuerdig-hutzelige, alte Frauen vor einem Zentner getrockneter Kamillen-Straeuchern, Bergen von liebevoll aufgeschichtetem Obst oder Gemuese oder hinter der Theke eines Ladens in dem gebratene, halbe Schweine stueckweise verkauft werden.  Gegessen wird an langen, gekachelten Esstischen und inmitten des Ganzen steht ein skurril beleuchteter Altar fuer Santa Clara. Toll.

Nachdem wir uns nun ein bisschen eingewoehnt haben, nehmen wir auch allmaehlich ein wenig Tuchfuehlung mit der equadorianischen Kueche auf. Die letzten beiden Tage haben wir „almuerzo“ gegessen, was nichts weiter heisst als „Mittagstisch“. Dabei haben wir bislang ein glueckliches Haendchen gehabt, denn wir konnten bisher die Huehnerfuesse in der Suppe vermeiden (Die am Nebentisch hatten welche!). Konflikte mit der Darmregion blieben aus.

Nun zum Ausflug, dem einen, den wir gemacht haben. Wie ihr alle wisst, heisst dieses Land nicht umsonst Ecuador. Tatsaechlich ist er hier, der Aequator, vor den Toren Quitos und wir sind hingefahren, um ihn anzusehen. Da gibt es ein grosses Monument und einen  kleinen Themenpark drumherum und sehr viele Touristen (ja, auch uns).  Schon die Hinfahrt durch die Vorstaedte Quitos war sehr interessant und an sich den Ausflug wert. Am Mitad selbst hatten wir dann das Vergnuegen, mit einem Schritt von der Nord-auf die Suedhalbkugel wechseln zu koennen, wir waren also einen Moment lang euch wieder ganz nah… Ach ja, da war ein Klo auf der Nordhalbkugel und bei der Gelegenheit haben wir es ueberprueft> Es stimmt> Das Wasser im Waschbecken lief dort gegen den Uhrzeigersinn ab! Hier in unserem Hostel (Suedhalbkugel) laueft es aber im Uhrzeigersinn ab! Es ist also wahr! Anschliessend sind wir dort in ein Planetarium gegangen. Die Show war ganz gut, aber viel erstaunlicher war folgendes> Wir hatten noch Zeit bis zum Beginn und dachten uns> Schauen wir doch schon mal rein und stellten uns vor den Eingang des Saales, weil alle Stuehle dort im Vorraum schon besetzt waren und guckten ein bisschen umher….. Dann wurde es schnell voll und zwar hinter uns! Jeder, der kam, stellte sich fein saueberlich hinten an, auch die, die schon lange im Vorraum gesessen hatten! Und zwar nicht schraeg hinter dem Vordermann, sondern so, wie sich das gehoert, ganz exakt und eindeutig! Das machen die hier beim Busfahren uebrigens auch so. Ausser bei den blauen Stadtbussen. Haltestellen erkennt man an kleinen Menschenansammlungen am Strassenrand. Der Busjunge schreit das Ziel und wer mit will, springt im Fahren auf.

Nun zum Mist> Der besteht hauptsaechlich darin, dass wir eigentlich die kompletten letzten beiden Tage mit dem Versuch verbracht haben, an Geld zu kommen. Zugegeben> eine Menge Geld, denn  wir haben eine Tour gebucht. Klar, dass man deshalb etwas hauefiger zum Automaten muss – zumindest, wenn man versuchen will, nicht ein Zehntel mehr durch Kreditkartengebuehren zu zahlen. Viel schlimmer war eigentlich, dass es eine ganze Weile dauerte, bis wir an die erste Auszahlung kamen, heisst> erstmal funktionierte gar nichts, auf keiner unserer Karten, auch mit Visa nicht, nicht am Automaten, nicht am Schalter. Und einen Grund dafuer gab es auch nicht, nur am Schalter die lapidare Auskunft> Auf dem Konto ist nicht genug drauf. Hallo? Das wissen wir aber besser. Irgendwann ging es dann, auch wieder ohne Begruendung. Das hinterlaesst, auch wenn es nun geklappt hat, ein bisschen das tumbe Gefuehl, es koennte auch wieder jederzeit nicht funktionieren. Bargeld nach Zufall. Schlecht im Ausland. Mittlerweile haben zahlreiche Kontakte zu jeder Tages- und Nachtzeit (wegen der Zeitverschiebung) in die Heimat immerhin ergeben, dass alle unsere Karten und Konten in Ordnung sind. Das Abheben am Schalter sollte also weiterhin gehen – hier in der Hauptstadt- ob und an welchen Automaten es klappt, wird sich zeigen. Ein spasseshalber unternommener Versuch an einem kleinen Bankomaten gegenueber hat ironischerweise ergeben, dass man dort wiederum mit unseren EC-Karte mehrfach hintereinander sein Tageslimit fein saeuberlich in 10-Dollar-Scheinen (ist hier uebrigens auch am Bankschalter so ueblich…) abholen kann. Wir haben das Geld folglich buendelweise nach nebenan zur Agentur getragen.

Die Tour ist nun also bezahlt und wird morgen angetreten und sie koennte dafuer verantwortlich sein, dass wir eine Weile nichts von uns hoeren lassen, denn unser naechstes Ziel heisst> Galapagos. Per Boot.

Wir hoffen auf viele Pinguine und Seeloewen, lustige Voegel mit blauen Fuessen und natuerlich auf Riesenschildkroeten und Urzeitechsen.

PS. Nicht nur die wollen wir euch natuerlich gern auf Fotos praesentieren, sondern haetten euch eigentlich schon gern Quito und Umgebung gezeigt. Allerdings gibt es Probleme mit dem Upload – sicher nicht zum letzten Mal… aber wir bleiben dran!



Gut gelandet!

21 08 2010

Nach einer aufregenden Abreise  sind wir nach 25  Stunden Reisezeit schliesslich erleichtert und muede in Quito gelandet. Entsprechend der allgemeinen Warnungen in den Reisefuehrern bewegen wir uns in Quito noch etwas verspannt, werden aber allmaehlich etwas freier (aber nicht unvorsichtiger!). Immerhin, am ersten Tag haben wir uns schon die Altstadt angesehen, uns ein schoenes Mittagessen in einer „Fruteria“ (da gibt’s hauptsaechlich Fruechte, wer haette das gedacht) gegoennt und eine ecuadorianische SIM-Card gekauft (fuer’s Notfallhandy)!

Eine der heutigen Aufgaben wird sein, schon mal darueber nachzudenken, wohin die Reise von hier aus weitergeht… eine andere, Maracuja-Fruechte zu finden…. die soll’s hier naemlich geben,…hmm.

Fuers Erste soll das genuegen, wir melden uns bald wieder !

Viele Gruesse, Jessi und Frank