Tongariro Crossing

7 06 2011

Wir starteten bei grauem Wetter und niedrig hängenden Wolken. Die Wettervorhersage war jedoch nicht schlecht und so waren wir optimistisch. Zu Recht! Noch während wir das Tal hinauf wanderten, lockerte sich Wolkendecke und gab schließlich den Blick auf den eindrucksvollen Vulkan Mount Ngauruhoe frei. Dieser begleitete uns, als wir unseren Weg durch die schwarze Lava-Landschaft fortsetzen – unter blauem Himmel!

Mit uns unterwegs war eine Horde neuseeländischer Schüler, die vor allem damit beschäftigt war, ihren Mitschülerinnen zu imponieren, indem sie die Anstiege in schnellstmöglicher Zeit erledigten, um oben noch mit einigen Liegestützen abzuschließen und dann hinter der nächsten Ecke erschöpft zusammen zu brechen. Alternativ waren sie dabei, möglichst laute Musik von ihren Handys abzuspielen und der Landschaft keinen einzigen Blick zu gönnen (Anmerkung Frank: „Schüler sind überall auf der Welt gleich!“).

Während wir versuchten, möglichst vor ihnen davon zu kommen, aber dennoch immer wieder zum Gucken und Fotos machen anhielten, kamen wir dem sogenannten „Südkrater“ immer näher. Von hier aus begann der „eigentlich“ spektakuläre Teil der Wanderung: Mount Ngauruhoe im Hintergrund und vor uns der in der Sonne leuchtende „rote Krater“. Kurz darauf blickten wir auf der anderen Seite des Gipfels vom Mount Tongariro auf smaragdgrüne Seen hinunter, die in kargen Landschaft leuchteten. Ein unglaubliches Farbenspiel!

Während der Mittagspause am Gipfel konnten wir uns kaum sattsehen. Danach gingen wir runter zu den Seen, um uns die verrückten Farben aus der Nähe anzusehen. Vom Anstieg auf der anderen Seite hatte man dann den Blick zurück auf Mt. Tongariro und ein großes, erkaltetes Lavafeld und auf dem Abstieg zum Shuttle-Parkplatz dampfte es aus großen Senken am Hang. Fantastisch! Leider gerieten wir auf dem Rückweg ziemlich in Hetze, denn obwohl man noch reichlich Tageslicht zur Verfügung hätte, fährt der Shuttle zurück schon um 17 Uhr, viel zu früh, als dass man die Wanderung wirklich genießen könnte. Aber eigentlich ist das keine Überraschung, denn in Neuseeland schließt alles, außer Supermärkten, schon um 5, und um spätestens 21 Uhr verlassen die letzten Gäste Bars und Restaurants. Eigentlich waren wir darauf eingestellt. Aber als die Wege am flachen Hang dann in exzessive Serpentinen-Bildung verfielen, waren wir doch ein bisschen spät dran, denn der Weg verdreifachte sich auf einmal… Wir haben es dennoch geschafft, uns ein Taxi nach Hause zu ersparen…



Viel geschehen… (Fortsetzung)

7 06 2011

Wir verliessen die wunderschöne Coromandel-Halbinsel Richtung Norden und ließen uns Whangarei in der „Bunkdown-Lodge“ nieder, einem sehr alten und recht herrschaftlich eingerichteten Hostel mit viel Athmosphäre und einer Einwohnerschaft, die dem sinn- und grenzenlosen Puzzlewahn verfallen war. Leider hatten wir dort ziemlich Pech mit dem Wetter, so dass das traditionelle Ostereiersuchen indoors stattfinden musste. Leider waren auch die eigentlich gut zugänglichen Höhlen, die man hier auf eigene Faust erforschen kann, vom Regen weitestgehend geflutet – was blieb, war ein kleiner Spaziergang unter Tage.

Am nächsten Ziel, der „Bay of Islands“, stießen wir durch Glück und Zufall auf eine echte Perle: Unser Hostel, die Mousetrap stellte sich als uraltes, liebevoll gepflegtes Kapitänshaus heraus! Die beiden Salons mit reichlich Seefahrer-Accesoires (Rettungsringe, Messingglocken, Gemälde von Schiffen usw.) wurden nur noch vom Balkon mit Seeblick getopt! Das Wetter war auch hier leider kühl, aber meist sonnig und wir konnten sogar noch einen schönen Strandtag in einer nahen Bucht einlegen, bevor….

… bevor uns auf unserer Kauri-Tour der Regen knallhart erwischte. Für den Rückweg vom Strand hatten wir uns eine Strecke durch die Kauri-Wälder der Nordinsel ausgesucht. Kauri-Bäume werden riesengroß, uralt und sind unglaublich laternenpfahlgrade! „Tane Mahute“, der „Lord of the Forest“, beispielsweise ist über 50m hoch und der Stamm hat einen Umfang von mehr als 13 Metern. Mitten auf unserer Tour begann der Regen – eimerweise. Bis wir aus dem Wald zurück waren, waren wir schon durchgeregnet, GoreTex oder nicht. Am nächsten Sightseeing-Wald war der Regen noch schlimmer. Wir waren froh, als er am späten Nachmittag endlich nachließ, denn der Großteil der Strecke lag noch vor uns. Es war spät und wir entschieden uns für eine Abkürzung. Den Weg durchs Inland anstatt an der Küste entlang zu nehmen, machte uns nichts aus. Wir wussten, dass die Straßen im Inland meist nicht gepflastert sind und man manchmal nur 40 km/h fahren kann. Dafür war diese Strecke auf der Karte so viel kürzer, dass wir uns trotzdem noch einen großen Zeitvorteil ausrechneten. Wir planten sogar, noch einen kurzen Stopp in einem der auf der Karte eingezeichneten Orte zu machen. Wir fuhren los und stellten schnell fest, dass außer uns offenbar niemand Wegweiser auf dieser Strecke benötigte – es gab einfach keine. Mit ein bisschen Karteninterpretation und etwas ausprobieren fanden wir uns aber einigermaßen zurecht. Gerade, als wir sicher waren, dass umkehren nicht mehr lohnen würde, setzte der Regen ein, deutlich stärker als zuvor. Wir waren sicher, dass wir bald zum ersten größeren Ort kommen würden, aber leider wand sich nun die Straße so sehr, dass sich die Strecke auf einmal vervielfachte. Dann kam die Dunkelheit. Der ersehnte Ort kam nicht. Es wurde später und später, dunkler und dunkler, keine Spur von einem Ort. Dafür rutschte die Tanknadel verdächtig nach unten. Auf der anderen Strecke wären wir nun sicherlich bereits zu hause gewesen. Wann kommt endlich der verdammte Ort?!

Schließlich hielten wir das einzige Fahrzeug an, das sich an diesem Abend über die Hügel kämpfte. Ein Farmer, was sonst? Nein, der Ort sei nicht mehr weit, aber Benzin bekämen wir dort nicht. Die nächste Tankstelle sei 25km in der unserem Ziel entgegengesetzten Richtung oder an unserem Zielort in 60km Entfernung. Wir könnten aber einfach mit ihm kommen, er habe Benzin auf seinem Hof, es sei nicht weit. Gesagt, getan, gerettet. Den angebotenen Kaffee konnten nahmen wir auch gerne an. Nach einer netten Plauderei im Wohnzimmer riefen wir im nächsten Hostel an, um unsere späte Ankunft anzukündigen und fuhren entspannt wieder. Im Auto aßen wir dankbar die Schnittchen, die uns unsere Gastgeber noch mit auf den Weg gegeben hatten. Tolle Leute…

Mit unserem Besuch in Aucklandam Tag darauf endete unsere Neuseeland-Zeit. Für die kommenden zwei Wochen hatten wir uns noch einmal ein wenig Zeit in wärmeren Gefinden verordnet…



Viel geschehen in der Zwischenzeit…

4 06 2011

Seit wir das letzte Mal etwas von unserer Reise berichtet haben ist eine Menge geschehen. Wir haben mal versucht, einen Überblick zusammenzufrickeln und dazu eine ungewohnt stramme Auswahl an Bildern zusammengestellt. Leider waren die Umstände zum akiven Bloggen oft nicht gut, wir versuchen jetzt, ein wenig „aufzuholen“. Reisefreunde haben schon per EMail angeklopft, ob wir wieder zu Hause seien. Nein, sind wir nicht und wir bloggen jetzt auch wieder! Vielleicht stellen wir zu einzelnen der folgenden Reiseziele auch noch mehr Bilder ein, wir schreiben dann einen Hinweis auf diese neuen Artikel.

Kaikoura war der letzte Ort, von dem wir etwas veröffentlicht haben. Zu dieser Zeit waren wir noch mit Jessis Eltern im Camper unterwegs, Nach Kaikoura haben wir noch eine Nacht in Picton auf der neuseeländischen Südinsel verbracht, bevor wir am nächsten Morgen sehr früh mit der Fähre nach Wellington (auf die Nordinsel) übergesetzt haben.

In Wellington haben wir nur einen Nachmittag verbracht, bevor wir weiter nach Norden gefahren sind. Das letzte Ziel unserer gemeinsamen Reise war dann der Tongariro National Park. Ab hier fuhren Jessis Eltern einen deutlich flotteren Kurs, denn sie hatten weniger Zeit als wir. Wir liessen uns in der Vulkanzone Neuseelands mehr Zeit und gingen auf eine der beeindruckendsten Wanderungen unserer Reise (The Tongariro Crossing)… In den folgenden Tagen haben wir das volle Vulkan-Geysir-heiße Quellen-Programm dieser Region mitgemacht und Seen, Quellen, Gesteinsterassen in unglaublichen Farben gesehen.

Nach einem kurzen Abstecher in die Landschaft um „Hobbiton“ (ja, genau, das ist das Dorf der Hobbits im „Herrn der Ringe“) ging es dann mal wieder an die Küste, auf die Coromandel-Halbinsel. Das Wetter lud leider nicht besonders zum Baden im Meer ein, aber dafür konnte man  am „Hot Water Beach“ in selbst gebauten Strandburgen in heißem Quellwasser baden – bis die Flut kommt…

Fortsetzung folgt!

Ach ja: Und nicht vergessen: Angeklickte Bilder vergrößern sich und können dann noch einmal großgeklickt werden!



Milford Trek – Über einen Ort, an dem es noch mehr regnet als in Hamburg

22 04 2011

Der Milford Trek ist ein neuseeländisches Sahnehäubchen. Einer der „Great Walks“ und angeblich „the finest walk in the world“. Das lässt ja einiges erwarten und weil ihn deswegen jeder machen will, muss man den Trek auch lange vorher reservieren. Das hatten wir schon im Dezember getan und unseren Wunschtermin sogar da nicht mehr bekommen… Eine nahe Freundin hatte den Trek ebenfalls empfohlen und geschrieben, dass er großartig sei. Sie war allerdings ein bisschen enttäuscht, weil es bei ihr gar nicht geregnet hatte und sie so die vielen Wasserfälle, die dann entstehen, gar nicht sehen konnte. Naja, im Visitor Center liest man bei den Hinweisen zum Trek „expect at least one day of rain“, insofern ist gar kein Regen schon eine Enttäuschung und im übrigen ziemlich normal. Für unseren Trek waren drei Tage Regen angesagt, teilweise „heavy rain“. Hurra, hurra, der Trek wird grossartig!

Allerdings gab es im Visitor Center auch Bilder von einigen Abschnitten des Wegs in der Vorher-Nachher-Ansicht: Vergnügte Wanderer bei Sonnenschein auf trockenen Wegen und auf dem nächsten Bild hüfttief im Fluss stehende, durchnässte Wanderer, die sich am Stahlgeländer der Brücke festklammern (selber Ort, gleiche Perspektive). Uns wurde immer klarer, auf was wir uns eingelassen hatten… Naja, wer uns kennt, der weiß, dass unsere Freude über den Regen gelogen war (…aber so was von gelogen…. :-).

Am nächsten Morgen starteten wir mit vollem Gepäck im Bus, der uns ein Stück am See zum Fähranleger brachte. Von hier aus nahmen wir das Schiff (unglaublich entspannte, freundliche Crew an Bord, freie Heißgetränke…) bis zum Startpunkt unserer Wanderung. Am ersten Tag waren nur 1,5 Stunden zu bewältigen. Die Sonne zeigte sich ab und zu am sonst grauen Himmel und wir ließen uns Zeit, gemütlich durch den Farnwald zu laufen.

Als am späten Nachmittag der „Hut warden“ Peter mit allen, die wollten, auf einen Nature Trail ging, fing es an zu tröpfeln. Beim Abendessen regnete es bereits beständig. Als Peter zum Hut Talk vorbei kam, nahm er uns jegliche Hoffnung für den morgigen Tag. Er kündigte Regen an und verbot, die Hütte vor 7.30 Uhr zu verlassen, er müsse erst die Überschwemmungslage überprüfen und sehen, ob es ungefährlich sei, weiterzugehen. Bezüglich der Ausrüstung gab er uns einen guten Tipp: „And then you put on what you think your waterproof gear is.“ Aha. Im übrigen informierte er uns noch, dass hier, an der Clinton Hut „nur“ 6m Regen pro Jahr fielen (im Vergleich: Hannover 0,6m und selbst Hamburg hat erstaunlicherweise nur 0,75m), eine Tageswanderung weiter seien es 8m und an der westlichsten Hütte des Milford Treks 9m.

Der nächste Morgen, brachte…. Regen. Anfangs sperrten wir uns noch gegen den Aufbruch, aber alle Überlegungen, noch abzuwarten, wurden sinnloser und sinnloser: Erstens war keine Besserung in Sicht und zweitens waren 3 Tage Regen angesagt, die Vorhersage gab also auch keinen Grund zur Hoffnung. Peter ließ uns jedenfalls gehen, es schien also unwahrscheinlich, dass wir auf dem Weg ersaufen würden. Nun gut, wir wussten, das muss hier so sein und fügten uns so vergnügt wie möglich. Immerhin bekamen wir sensationelle Fotos vom REGENwald. Leider gelang es nur anfangs, die Kameras vor Wassereinbruch zu bewahren. Das Wasser auf den Wegen stieg kontinuierlich. Wir versuchten, um die Pfützen, Seen, Bäche auf den Wegen herumzukommen und hatten damit immer weniger Erfolg. Erste Nässe stieg langsam in die Schuhe, Klamotten wurden feuchter und feuchter, die Laune nahm langsam Schaden. Da überholte uns freudestrahlend eine junge Neuseeländerin in Leggins und kurzer Hose, die schnurstracks durch den See auf dem Weg ging und dabei klar ihre halbhohen Schuhe flutete. Wir empfanden Respekt und bemühten uns weiter um Trockenheit. 100 m weiter war uns klar, warum sie so unbekümmert war: Knietiefes Wasser auf voller Breite des Weges! Keine Chance, keine Wahl – wir mussten unsere Schuhe ebenso fluten. Am Anfang nahmen wir´s noch mit Humor, als später weder der Regen noch der Weg enden wollten, verloren wir auch die Leidenschaft für die tausendfach strömenden Wasserfälle und wollten einfach nur noch ins Trockene…. Dort (in der Mintaro Hut) bemühten wir uns den Rest des Abends, wenigstens die wichtigsten Kleidungsstücke wieder zu trocknen. Das war bei 40 Leuten und einem Ofen nur begrenzt möglich.

Der nächste Morgen brachte eine Überraschung: Berge! Hohe Berge! Die waren am Tag vorher in den Wolken. Es schien so, als würde sich der Regen allmählich legen. Auf dem Weg zum Pass verschwanden die Wolken. Die feuchten Klamotten wurden langsam am Körper trocken und die noch nassen Schuhe immerhin warm. Die Chancen auf Ausblicke vom Pass stiegen stetig. Als wir oben waren, konnten wir unser Glück kaum fassen: Freie Sicht auf alle Gipfel! Wolken stiegen aus dem Tal auf, und verliehen dem unglaublichen Bergpanorama zusätzlich das gewisse etwas.

Abends erreichten wir zufrieden die letzte Hütte. Sollte der morgige Tag ebenso wenig mit den vorhergesagten Schauern durchzogen sein wie heute, hätten wir durchaus nichts dagegen. Unser Hut Warden Ian beglückwünschte uns, so weit gekommen zu sein. Unser einer Regentag sei mit 80mm übrigens ein ganz normaler Tag in Fiordland gewesen. Einmal hätten sie einen Sturm gehabt, bei dem es 640mm in 24 Stunden geregnet hätte… (mehr als in Hannover in einem Jahr!!!).

Der vierte Tag führte uns noch einmal durch den Wald bis zum Sandfly Point, der seinem Namen alle Ehre machte. Mit dem Boot ging es über den berühmten Milford Sound… wo am anderen Ufer schon Jessis Eltern standen und winkten.



Besuch beim Mount Cook

15 04 2011

Nach den Delfinen in Akaroa ging es in die Berge – zum Mount Cook (in Maori-Sprache „Aoraki“), dem höchsten Berg Neuseelands. Unterwegs kamen wir am Lake Tekapo vorbei: wunderschön türkisblau und umrahmt von braunen Hügeln. Dort gibt es eine kleine Kirche, in der hinter dem Altar ein großes Fenster ist, so dass man die ganze Zeit Blick auf den See und die Berge hat.

Mount Cook Village selbst ist hauptsächlich eine Ansammlung von Luxushotels, in denen die Busladungen japanischer Touristen unterkommen, die dann vorm Bergpanorama posieren, Gipfel und Gletscher ablichten – und am nächsten Morgen gleich wieder abfahren. Und die ganz bestimmt keinen Supermarkt brauchen (wie wir). Zum Glück hatten wir uns vorher erkundigt und den Kofferraum mit Essen und Getränken aufgefüllt. So konnten wir unser Zelt beruhigt auf einem kleinen, einfachen Campingplatz am Fuß der Gletschermoräne aufschlagen und die Berge genießen.

Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug ins Hooker Valley zum See des Hooker Gletschers. War ganz nett, aber leider war schon alles im Schatten. Immerhin konnten wir Mount Cook aus der Nähe begrüßen.

Am Abend wurde es dann schon empfindlich kalt und zwecks Aufwärmen legten wir uns nach dem Essen in den Schlafsack. Nur einen kleinen Moment… Das wird schnell mit der Höchststrafe geahndet: Mitten in der Nacht wachten wir auf und mussten nun raus in die Kälte zum Klohäuschen. Was zuerst wie Pech erschien, war unser Glück: Ohne die Lichter der umstehenden Camper betraten wir quasi direkt aus dem Zelt das Weltall. Am Nachthimmel leuchteten die Sterne bis hinunter zum Horizont und die Milchstraße war so klar, dass sogar ihre unterschiedlichen Schattierungen und dunklen Flecken zu sehen waren. Sogar Sternennebel entdeckten wir. So etwas haben wir bisher nur im Planetarium gesehen!

Den nächsten Tag hatten wir einer großen Aufgabe gewidmet. Wir wollten den ersten Gipfel Sir Edmund Hillarys besteigen. Ok, der Anstieg war ziemlich anstrengend und man musste sich die grandiosen Blicke ins Tal und auf die umliegenden Berge schon erarbeiten, aber zwischen der Besteigung des Mount Ollivier und der des Mount Everest muss Hillary doch noch woanders geübt haben… Belohnt wurden wir mit grandiosen Ausblicken auf Mount Cook und die Umgebung.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Abstecher ins Tasman Valley zum dortigen Gletschersee, der uns mit den schwimmenden Eisbergen ein kleines bisschen an Patagonien erinnerte. Dann hiess es Abschied nehmen von Mount Cook – und von unserem Auto, das wir am nächsten Tag in Queenstown zurückgeben mussten. Queenstown begrüßte uns mit Regen – kein Wunder in einer der regenreichsten Regionen der Erde. Ein prima Platz für einen 4-Tage-Trek! Aber davon mehr beim nächsten Mal….



Akaroa

5 04 2011

Für uns ist es mittlerweile eine Binsenweisheit, dass man mit Empfehlungen sehr vorsichtig sein muss: Zu oft haben wir erlebt, dass absolute Super-Highlights, die uns andere empfohlen hatten, nicht sehenswert waren oder dass uns vermeintlich langweilige Orte super gefallen haben. Akaroa war auch ein Tip und eigentlich überhaupt nicht auf unserer Route. Als wir Christchurch kurz nach unserer Ankunft in Neuseeland verliessen, war klar, dass wir über den Norden (Abel Tasman Park) und die Berge an der Westküste fahren würden, die Ostküste kam in unserem Plan nicht vor. Wie so oft, erzählte uns dann kurz vor Abfahrt jemand, man könne in Akaroa Delphine sehen… Seitdem nagte es an uns… Als dann das Wetter in den Bergen schlecht war und unser Aufenthalt dort kürzer als geplant, ergriffen wir die Gelegenheit.

Akaroa ist ein kleiner, französisch geprägter Ort auf der Banks Peninsula südöstlich von Christchurch. Wir kamen bei herrlichstem Wetter an, genossen eine kleine Reisepause, die erste seit Tagen auf der Garten-Terasse des „Chez la Mer“und suchten uns Möglichkeiten aus, am nächsten Tag Delphine anzusehen. Nach einem kleinen Bummel im Ort wollten wir dann die Kajak-Tour zu den Delphinen buchen, aber die Veranstalterin sagte, sie fahre nicht raus, am kommenden Tag sei Schlechtwetter angesagt. Mittlerweile regnete es ein bisschen, aber deswegen gleich die Segel streichen…? Über Nacht wuchs sich der Regen zu einem handfesten Sturm aus, am Tag darauf war aber alles wieder klar. Wir buchten uns auf einem kleinen Segler ein und fuhren schon bald darauf Richtung Pazifik. Als unser Skipper zu den 3m hohen Wellen Wagners „Walkürenritt“ spielte, wussten wir, dass das im Seekajak danebengegangen wäre.

Zum Glück wurde auf dem Boot niemandem wirklich richtig schlecht und neben dem Boot freute sich die Tierwelt über den Gratis-Achterbahn-Effekt! So kamen schliesslich auch die Delphine angesurft, ritten neben uns die Wellen ab und versbschiedeten sich viel zu schnell wieder. Für euch haben wir ein paar Fotos geschossen…



Abel Tasman Nationalpark

27 03 2011

Endlich mal wieder ein zeitnah verfasster Artikel! Vor drei Tagen haben wir den Abel Tasman Nationalpark verlassen und seitdem den Ehrgeiz, mal wieder etwas zu zeigen, das tatsächlich in unsere aktuelle Reisezeit passt. Entsprechend werden wir uns nun bemühen, mehr aktuelle Sachen zu veröffentlichen und nebenbei die älteren Sachen nachschieben…

ABEL TASMAN war der erste Europäer, der Neuseeland betrat und er kann sich wirklich glücklich schätzen, dass so ein schöner Ort nach ihm benannt wurde: An der Küste reiht sich eine Südseebucht mit goldgelbem Sand und türkisfarbenem Wasser an die andere und im Hinterland wachsen Palmen und Unmengen von baumgroßen Farnen – paradiesisch. Der Weg entlang der Küste führt mal durch den Farnwald und dann wieder entlang der Strände. Von einer Stelle hoch oben auf dem Weg konnte man beim Blick auf den Strand lesen: „This is heaven“ – geschrieben mit Treibholz, mannshoch und absolut richtig! Da der ganze Küstenabschnitt dem Wechsel von Ebbe und Flut unterliegt, kann man viele Buchten nur bei Ebbe durchqueren. Entsprechend verändert sich das Bild je nach Tide – wo man am Tag zuvor noch über einen Traumstrand wanderte, ist am nächsten Morgen eine Wattlandschaft mit Muschelbänken, Austernfischern und einigen Prilen, durch die man manchmal nicht ganz trocken kommt.

Man kann das Ganze als Tagesausflug machen oder mehrtägig wandern, wir haben uns für das volle Programm entschieden: 4 Tage mit Zelt, Kocher und allem Proviant – eine wüste Schlepperei, aber wunderschön – und der Rucksack wird ja mit der Zeit auch leichter….