Der Manaslu Trek (Nepal), Teil 1: Die Anreise

20 02 2011

Wir hatten in Argentinien einen Schweizer getroffen, der uns erzählte, wie schlimm es mittlerweile um die Annapurna-Runde stehe: Alles sei furchtbar touristisch und die Übernachtungen und das Essen mittlerweile horrend teuer. Am allerteuersten aber sollte paradoxerweise das traditionelle Essen der Nepalesen sein, das genau deswegen das traditionelle Essen ist, weil es absolut billig ist: Dhal Bat. Dhal Bat besteht hauptsächlich aus Reis und Linsen, dazu kommt meistens ein Curry und „Pickles“, eine kleine Menge sehr stark gewürztes Gemüse. Das besonders teure Gericht übrigens wäre es dann deswegen, weil die Touristen es alle essen wollen, da es traditionell ist. Verrückt…

Diese Erzählung schockte uns dermaßen, dass wir uns leicht zu dem Gedanken verführen ließen, vor der Annapurna-Runde einen anderen Trek zu machen, der weit weniger touristisch versaut sei: Die Manaslu-Umrundung! Allerdings war die ohne Träger und Führer nicht machbar, also wandten wir uns an eine Agentur, oder besser: An einen Führer, der uns empfohlen worden war – buchbar über die Agentur, für die er arbeitet. Wir wurden uns langsam, sehr langsam einig, am Ende stand folgender Deal: Wir gehen 14 Tage mit Führer, Koch und Träger, danach gehen die drei zurück nach Kathmandu, wir gehen dann alleine weiter um die Annapurna, denn das geht ohne Guide. Falls wir allerdings den Guide noch mitnehmen wollten, könnten wir ihn auch von dort aus noch „weiterbuchen“, Anruf genüge… So weit, so gut, mehr war finanziell einfach nicht drin für uns und wir fanden es attraktiv, 1. mit Führer Erfahrung zu sammeln, 2. nach der geführten Tour selbständig und alleine zu sein und 3. dort Geld zu sparen, wo wir keinen Guide brauchen. In den folgenden Tagen brachten wir die Geldautomaten der Region zum Glühen, um aus gestückelten Abhebungen die vereinbarte Summe aufzubringen.

Das Team gefiel uns von Anfang an sehr gut. Nim, den Guide hatten wir sowieso „ausgesucht“, aber auch Podom, unser Koch war sehr nett und immer sehr um unser (leibliches) Wohl besorgt. Seine Aufgabe war gar nicht so sehr zu kochen, als vielmehr zu prüfen, wo so gekocht wird, dass wir das auch vertragen. Außerdem hatte er für die Tour immer kleine Snacks dabei und bot bei jeder Gelegenheit Tee an – typisch für Nepal. Kumar, unser Träger, war eher von der schüchternen Sorte und konnte kaum Englisch. Da er uns als Träger sowieso häufig weit voraus war, hatten wir zu ihm leider eher wenig Kontakt.

Und dann begann das große Abenteuer. Gar nicht mal so sehr, weil es unglaublich steile, gefährliche Wegpassagen zu überwinden galt, nee… schon die Anreise im nepalesischen Überlandbus war das pure Abenteuer und wahre Exotik! Schon die Ankunft am Busbahnhof war der Hammer! Alles original! Kein Touri-Bonus! Ganz normaler Überlandverkehr! Zwei Touris im Bus: Jessi und ich! Im Kofferraum eine Ziege, der Gang gerammelt voll mit Bohnen, Reis und anderen Waren in Säcken, auf dem Lümmel-Deck (einer großen Sitz- oder Liegefläche) neben dem Fahrer ein Dutzend gemischte Bevölkerung, und im CD-Deck nepalesischer Folk – laut, natürlich. Die Sitze eng, der Sitzabstand kürzer als meine Oberschenkel. Das Gelände – hm…meist etwas Pfadähnliches, für Autos eben, also breiter als ein Pfad, aber vom Zustand her ein Pfad. Es war schnell klar, dass Nepal unsere Erfahrungen mit Holperstraßen massiv erweitern würde.

Anfangs bewegten wir uns noch auf „normalen“ Straßen – mal asphaltiert, mal nicht, aber vergleichsweise normal. Bei jedem Schlagloch machte der ganze Bus einen Satz. Uns entgegen kamen Schlangen von in den Kurven laut hupenden nepalesischen Lastwagen, vom Stil her ein wenig indisch.

Irgendwann hielten wir zum Mittagessen. Es gab in einer recht schlichten Raststätte eine große Auswahl an gekochten Speisen, die auch alle ganz lecker aussahen. Nim fragte uns, was wir denn wollen und wir nahmen einfach das, was die meisten nahmen – Nepali Meal (Dhal Bat). Serviert wird auf einem Metallteller mit Unterteilungen, wie in einer Kantine. Die Menge, die man bekommt (vor allem an Reis), ist gigantisch. Gegessen wird aus der vollen Hand. Die Nepali kippen die Linsensuppe, das Dhal, über den Reis (das Bhat), vermischen das Ganze und drücken sich dann eine volle Hand in den Mund. Ca. 10 Minuten, nachdem man sein Dhal Bat bekommen hat, kommt jemand und legt von allem nach – wiederum eine Riesenportion. Wer das nicht will, muss die Hand über seinen Teller halten, am besten noch „Pugio“ sagen, sonst verhindert er den Nachschlag nicht. In Nepal ist es übrigens üblich, in Räumen, in denen gegessen wird, ein Waschbecken zu haben…

Dann ging es weiter. Der Nepali-Pop dröhnte, es war voll, der Bus ächzte und Jessis Nachbar, der auf den Reissäcken im Gang sass, schlief fast an ihrer Schulter ein, während die meisten anderen angeregt plauderten und lachten. Die Umgebung wurde zusehends ländlicher, die Straßen schlechter, bis wir uns schließlich auf dem unpräparierten Teil der Strecke befanden. Der Bus wühlte sich nun durch tiefen Sand und der Fahrer hatte nach diesem Abschnitt meine Hochachtung.

Nach ca. 6-7 Stunden kamen wir auf einer Wiese hinter einigen Häusern an. Es dauerte etwas, bis wir registrierten, dass dies der Busbahnhof von Arrughat Bazaar (Bazaar für Marktstadt) des größten Ortes im Tal war, aber als alle ausstiegen, war es klar. Unser Bedürfnis nach Busfahren war jetzt eindeutig erschöpft, aber eine schöne Erfahrung war es trotzdem – wir ahnten noch nicht, was wir noch an Busfahrten erleben würden.

Fortsetzung folgt!



Thumba-Bier?!

13 02 2011

Hm, also, wir haben gestern zu viert in einer tibetischen Gaststaette an einem Metalltopf Thumba-Bier (oder so aehnlich) genascht, aber …. Auch haben nwir selbstverstaendlich alles an bewusstseinserweiternden Substanzen abgelehnt, was angeboten wurde, aber…

Aber irgendwie sind wir wohl beklopp?

Gestern war der Blog im Eimer (s. Artikel unten) und heute laueft er wieder? Erstmal vielen Dank an Ingo und Sally fuer die schnelle Sicherung, aber nun ist alles auf einmal wieder da! Dennoch, bitte sichert weiter, falls das nochmal und dauerhaft passiert…

Und: Hat das ausser uns noch jemand gesehen, oder hab ich Hoehenkrankheit oder etwas anderes vielleicht?



Unser Blog ist kaputt!

13 02 2011

Wir vermuten, ihr seht auch, was wir sehen! Komische Fotos, die nicht von uns kommen. Wir wissen überhaupt ni cht was los ist. Das Posten neuer Artikel scheitert ebenfalls daran, dass unsere Fotos durch andere ersetzt werden… Wir hoffen, wir können das ganz, ganz schnell ändern! Allerdings gehen wir ab übermorgen für drei Wochen auf einen Trek und werden wohl kaum Internet haben. Wir sind total entsetzt! Alles für nichts… Sollte noch irgendjemand den Blog im Original sehen, bitte unbedingt die Website spidern, das heißt, sie mit einem Extraprogramm so herunterladen, dass die Seiten und deren Verknüpfungen erhalten bleiben (findet man als Freeware!)!!!



Kathmandu

12 02 2011

Wie ihr schon in den Kurznachrichten gelesen habt, ist Kathmandu eine echte Herausforderung. Auch am zweiten Tag erstaunen und ueberwaeltigen uns Chaos und fremdartige Eindruecke beim Gang durch die „Strassen“ – die bestehen nur teilweise aus Asphalt, was heisst, dass manchmal die Schlagloecher ueberwiegen oder es einfach nur Sandwege sind. Auf diesen Wegen draengen sich Haendler aller Art, schrottigste Fahrradrikschas mit zerschlissenen Polstern, laut hupende Motorradfahrer und Taxis und die „normalen“ Menschen. Ruecksicht wird keine genommen. Ueber allem liegt eine Smoghuelle, die den Blick auf die Berge leider verhindert.

Da muessen wir schon naeher heran: Wir sind dabei, uns um die Buchung unseres Treks zu kuemmern und einen geeigneten Guide und eine schoene Route zu finden. Vielleicht brechen wir schon in den naechsten Tagen auf!

Fuer uns Deutsche bemerkenswert: Es gibt hier nur zweimal am Tag fuer etwa drei Stunden Strom, einmal morgens und einmal abends. Die Zeiten sind in jedem Stadtteil verschoben und aendern sich je nach Wochentag, damit alle mal zu jeder Zeit „dran sind“. Ist gerade kein Strom da, gibt es weder Bohnenkaffee (warum auch immer) noch Wifi, was uns doch ein bisschen einschraenkt… Ebenso stoert die Tatsache, dass morgens um 6 Uhr das Licht im Zimmer angeht, weil man abends im Dunkeln nicht mehr wusste, ob es noch eingeschaltet war oder nicht.

Wir versuchen, unseren Blog trotz aller Widrigkeiten wieder ein bisschen weiter zu bringen. Gerade sind leider die Bilder fuer unsere Thailandartikel aus der Bibliothek verschwunden, so dass wir die vorbereiteten Artikel noch einmal neu gestalten muessen. Das haetten wir gerne noch unter besseren Bedingungen versucht.

Bald mehr von uns – hoffen wir!!!

Jetzt NEU!!! Hier sind die Bilder zum Artikel:



Sukhothai

5 02 2011

Sukhothai soll angeblich die „Keimzelle“ Thailands sein. In so einer Stadt muss es natürlich vor allem Tempel geben! In einem großen Park konnte man mit dem Fahrrad um die Anlagen herumgurken und schöne Fotos machen. Als wir genügend gesehen hatten, stärkten wir uns erstmal mit einer Portion „Flied Lice“. Mal nebenbei: Versteht jemand den Wortwitz in „Flied chicken“? Wenn ja, bitte kommentieren! Danach ging es weiter zum Aussichtspunkt auf den Berg, zu Füßen des dort wohnenden Buddha. Man hatte uns gewarnt, am Fusse des Buddha-Berges würden Affen ihr Unwesen treiben und den Touris Gegenstände klauen, aber irgendwie waren die Affen zu faul, um Schabernack zu treiben, sie waren einfach nicht da.

Die Gegend um den Buddha-Berg war jedenfalls endlich einmal ein wenig ländlich, ein Eindruck, der uns von Thailand noch fehlte. Reisfelder säumten die Wege und nach Norden waren im Dunst schon Berge zu sehen, als kleine Einstimmung auf Chiang Mai, nahe der Grenze zu Myanmar.



Ayutthaya, Siams alte Königsstadt

4 02 2011

Reisen im fernen Osten: Erste spannende Erfahrungen. Nach Ayutthaya sind es 70km, die kann man per Bus oder per Bahn zurücklegen. Am Bahnhof eine angenehme Überraschung: Eine freundliche Dame fragt, wohin man möchte und bringt einen an den richtigen Schalter. Dann der Preisschock: 15 Baht pro Fahrt und Person! Das sind ja…. 32,5 Cent! Solche Preisschocks sind uns die liebsten!

Zugegeben: Interieur (Holzbänke, die sich gelegentlich aus ihrer Halterung verabschiedeten) , Service und Reisetempo waren einfach, aber immerhin war für ein wandelndes Zugrestaurant (fliegende Händler) gesorgt. Und wer 3. Klasse bucht, darf keine Plüschkissen erwarten…

In Ayutthaya wollten sie uns alle wieder was Gutes tun: Überfall der Tuk Tuk-Fahrer. Wir blieben standhaft und wählten den einzigen Fahrer, der nicht drängelte. Schliesslich konnten wir die letzte Nachmittagssonne für eine kleine Tour durch die Ruinen- und Tempelstadt nutzen, unser (wunderschönes) Hostel stellte dafür die Räder zur Verfügung (zu einem Skandalpreis von 30 Baht = 75 Cent! Das ist soviel, wie wir beide für die Bahn bezahlt haben!). Nachdem wir uns dann kräftigst verfahren hatten, blieb für den ersten interessanten Tempel gerade noch der Sonnenuntergang übrig, dafür haben wir eine Menge von den Dörfern drumherum gesehen… Einige der unzählbaren Tempel haben wir dann auf den nächsten Tag verschoben und den Restabend auf unserer Terasse am Fluss verbracht…