Besuch beim Mount Cook

15 04 2011

Nach den Delfinen in Akaroa ging es in die Berge – zum Mount Cook (in Maori-Sprache „Aoraki“), dem höchsten Berg Neuseelands. Unterwegs kamen wir am Lake Tekapo vorbei: wunderschön türkisblau und umrahmt von braunen Hügeln. Dort gibt es eine kleine Kirche, in der hinter dem Altar ein großes Fenster ist, so dass man die ganze Zeit Blick auf den See und die Berge hat.

Mount Cook Village selbst ist hauptsächlich eine Ansammlung von Luxushotels, in denen die Busladungen japanischer Touristen unterkommen, die dann vorm Bergpanorama posieren, Gipfel und Gletscher ablichten – und am nächsten Morgen gleich wieder abfahren. Und die ganz bestimmt keinen Supermarkt brauchen (wie wir). Zum Glück hatten wir uns vorher erkundigt und den Kofferraum mit Essen und Getränken aufgefüllt. So konnten wir unser Zelt beruhigt auf einem kleinen, einfachen Campingplatz am Fuß der Gletschermoräne aufschlagen und die Berge genießen.

Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug ins Hooker Valley zum See des Hooker Gletschers. War ganz nett, aber leider war schon alles im Schatten. Immerhin konnten wir Mount Cook aus der Nähe begrüßen.

Am Abend wurde es dann schon empfindlich kalt und zwecks Aufwärmen legten wir uns nach dem Essen in den Schlafsack. Nur einen kleinen Moment… Das wird schnell mit der Höchststrafe geahndet: Mitten in der Nacht wachten wir auf und mussten nun raus in die Kälte zum Klohäuschen. Was zuerst wie Pech erschien, war unser Glück: Ohne die Lichter der umstehenden Camper betraten wir quasi direkt aus dem Zelt das Weltall. Am Nachthimmel leuchteten die Sterne bis hinunter zum Horizont und die Milchstraße war so klar, dass sogar ihre unterschiedlichen Schattierungen und dunklen Flecken zu sehen waren. Sogar Sternennebel entdeckten wir. So etwas haben wir bisher nur im Planetarium gesehen!

Den nächsten Tag hatten wir einer großen Aufgabe gewidmet. Wir wollten den ersten Gipfel Sir Edmund Hillarys besteigen. Ok, der Anstieg war ziemlich anstrengend und man musste sich die grandiosen Blicke ins Tal und auf die umliegenden Berge schon erarbeiten, aber zwischen der Besteigung des Mount Ollivier und der des Mount Everest muss Hillary doch noch woanders geübt haben… Belohnt wurden wir mit grandiosen Ausblicken auf Mount Cook und die Umgebung.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Abstecher ins Tasman Valley zum dortigen Gletschersee, der uns mit den schwimmenden Eisbergen ein kleines bisschen an Patagonien erinnerte. Dann hiess es Abschied nehmen von Mount Cook – und von unserem Auto, das wir am nächsten Tag in Queenstown zurückgeben mussten. Queenstown begrüßte uns mit Regen – kein Wunder in einer der regenreichsten Regionen der Erde. Ein prima Platz für einen 4-Tage-Trek! Aber davon mehr beim nächsten Mal….