Viel geschehen… (Fortsetzung)

7 06 2011

Wir verliessen die wunderschöne Coromandel-Halbinsel Richtung Norden und ließen uns Whangarei in der „Bunkdown-Lodge“ nieder, einem sehr alten und recht herrschaftlich eingerichteten Hostel mit viel Athmosphäre und einer Einwohnerschaft, die dem sinn- und grenzenlosen Puzzlewahn verfallen war. Leider hatten wir dort ziemlich Pech mit dem Wetter, so dass das traditionelle Ostereiersuchen indoors stattfinden musste. Leider waren auch die eigentlich gut zugänglichen Höhlen, die man hier auf eigene Faust erforschen kann, vom Regen weitestgehend geflutet – was blieb, war ein kleiner Spaziergang unter Tage.

Am nächsten Ziel, der „Bay of Islands“, stießen wir durch Glück und Zufall auf eine echte Perle: Unser Hostel, die Mousetrap stellte sich als uraltes, liebevoll gepflegtes Kapitänshaus heraus! Die beiden Salons mit reichlich Seefahrer-Accesoires (Rettungsringe, Messingglocken, Gemälde von Schiffen usw.) wurden nur noch vom Balkon mit Seeblick getopt! Das Wetter war auch hier leider kühl, aber meist sonnig und wir konnten sogar noch einen schönen Strandtag in einer nahen Bucht einlegen, bevor….

… bevor uns auf unserer Kauri-Tour der Regen knallhart erwischte. Für den Rückweg vom Strand hatten wir uns eine Strecke durch die Kauri-Wälder der Nordinsel ausgesucht. Kauri-Bäume werden riesengroß, uralt und sind unglaublich laternenpfahlgrade! „Tane Mahute“, der „Lord of the Forest“, beispielsweise ist über 50m hoch und der Stamm hat einen Umfang von mehr als 13 Metern. Mitten auf unserer Tour begann der Regen – eimerweise. Bis wir aus dem Wald zurück waren, waren wir schon durchgeregnet, GoreTex oder nicht. Am nächsten Sightseeing-Wald war der Regen noch schlimmer. Wir waren froh, als er am späten Nachmittag endlich nachließ, denn der Großteil der Strecke lag noch vor uns. Es war spät und wir entschieden uns für eine Abkürzung. Den Weg durchs Inland anstatt an der Küste entlang zu nehmen, machte uns nichts aus. Wir wussten, dass die Straßen im Inland meist nicht gepflastert sind und man manchmal nur 40 km/h fahren kann. Dafür war diese Strecke auf der Karte so viel kürzer, dass wir uns trotzdem noch einen großen Zeitvorteil ausrechneten. Wir planten sogar, noch einen kurzen Stopp in einem der auf der Karte eingezeichneten Orte zu machen. Wir fuhren los und stellten schnell fest, dass außer uns offenbar niemand Wegweiser auf dieser Strecke benötigte – es gab einfach keine. Mit ein bisschen Karteninterpretation und etwas ausprobieren fanden wir uns aber einigermaßen zurecht. Gerade, als wir sicher waren, dass umkehren nicht mehr lohnen würde, setzte der Regen ein, deutlich stärker als zuvor. Wir waren sicher, dass wir bald zum ersten größeren Ort kommen würden, aber leider wand sich nun die Straße so sehr, dass sich die Strecke auf einmal vervielfachte. Dann kam die Dunkelheit. Der ersehnte Ort kam nicht. Es wurde später und später, dunkler und dunkler, keine Spur von einem Ort. Dafür rutschte die Tanknadel verdächtig nach unten. Auf der anderen Strecke wären wir nun sicherlich bereits zu hause gewesen. Wann kommt endlich der verdammte Ort?!

Schließlich hielten wir das einzige Fahrzeug an, das sich an diesem Abend über die Hügel kämpfte. Ein Farmer, was sonst? Nein, der Ort sei nicht mehr weit, aber Benzin bekämen wir dort nicht. Die nächste Tankstelle sei 25km in der unserem Ziel entgegengesetzten Richtung oder an unserem Zielort in 60km Entfernung. Wir könnten aber einfach mit ihm kommen, er habe Benzin auf seinem Hof, es sei nicht weit. Gesagt, getan, gerettet. Den angebotenen Kaffee konnten nahmen wir auch gerne an. Nach einer netten Plauderei im Wohnzimmer riefen wir im nächsten Hostel an, um unsere späte Ankunft anzukündigen und fuhren entspannt wieder. Im Auto aßen wir dankbar die Schnittchen, die uns unsere Gastgeber noch mit auf den Weg gegeben hatten. Tolle Leute…

Mit unserem Besuch in Aucklandam Tag darauf endete unsere Neuseeland-Zeit. Für die kommenden zwei Wochen hatten wir uns noch einmal ein wenig Zeit in wärmeren Gefinden verordnet…



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