Ganz Neu!

7 06 2011

Mittlerweile sind wir im Zentrum Australiens, in Alice Springs, angekommen und von dort kommt unser neues aktuelles Foto, lasst es euch nicht entgehen (in der entsprechenden Rubrik).

Endlich haben wir es auch geschafft, einen weiteren Nepal-Artikel zu veröffentlichen, ihr findet ihn, indem ihr in der rechten Spalte auf die Nepal-Artikel geht und nach dem „Manaslu-Trek, Teil 1“ sucht (runterscrollen). Haben ihn da eingeordnet, wo er hingehört. Mit den Nepal-Artikeln ist es schwierig, wir haben versucht auszuwählen und uns zu beschränken, aber sie explodieren uns immer wieder. Nepal ist eben schwer zu fassen. Wer sich das antun mag, sei auf lange Texte gefasst, Weicheier gucken nur die Fotos an 😉  Viel Spaß!

GANZ NEU: Schaut auch  mal bei den Cook Islands hinein (zwei neue Artikel) und bei Neuseeland (ein neuer Artikel). Wir haben das Regenwetter in der Wüste genutzt, um den Blog voran zu bringen!



Beinah´ersoffen – Der große Regen im Paradies

7 06 2011

Es fing an zu regnen. Zuerst fanden wir das nicht so schlimm. Es gäbe auf den Cook Islands immer mal wieder tropische, sintflutartige Regengüsse, nachts oder über zehn Minuten, manchmal auch ein, zwei Stunden am Tag, danach werde es wieder schön, hatte man uns vorher gesagt. Überhaupt wechsele das Wetter enorm schnell. Und so machten wir uns zunächst auch keine Sorgen, als die schlechte Wettervorhersage zutraf – es würde ja bald besser werden. Wir hatten die Südsee bei Sonne gesehen, gerade Blut geleckt und wollen mehr!

Daraus wurde nichts. Den ersten Tag Regen verbrachten wir in unserer Hütte, gingen eine Kokosnuss knacken, wenn es mal aufhörte, tranken Kaffee und warteten auf Besserung. Am zweiten Tag fuhren wir T-Shirts für Frank shoppen. Dass wir dabei auf dem Roller ziemlich nass wurden, störte uns wenig. Frank ging später noch schnorcheln, ich saß bei grauem Himmel am Strand und dann – fing es wieder an zu regnen. Abends gingen wir uns bei strömendem Regen das rarotongische Partyleben angucken, dass scheinbar auch etwas unter dem Wetter litt.

Highlight am dritten Tag war das gemeinsame Schnorcheln im Marine Reserve von Aroa Beach. Korallen und Unmengen von bunten Fischen. War zwar nicht so schön wie bei Sonne, aber immerhin waren eh nass und unter Wasser. Dass man sich in der Südsee nach dem Schnorcheln erstmal heiß duschen, sich einen Tee machen und unter die Bettdecke legen muss, hätten wir vorher allerdings nicht gedacht.

In einer kleinen 14-Personen-Maschine (die eine Viertelstunde eher abflog, weil alle acht Fluggäste schon da waren) ging es dann in einem viel zu aufregenden Flug für acht Tage nach Aitutaki, dem Südseeparadies schlecht: eine kleine Insel in einer Lagune von vielen kleineren, unbewohnten Palmeninseln und Korallenbänken umgeben. Als wir ankamen… nieselte es.

Unser Host tröstete uns, das sei sehr ungewöhnliches Wetter und ändere sich sicher sehr bald wieder. Das war Donnerstag Abend. Am Sonntag Mittag wurden wir zu ihm und seiner Familie zum Essen eingeladen, damit wir nicht nur tagelang bei Regen in unserer Hütte sitzen würden sondern mal rauskämen.

Bis dahin hatten wir hauptsächlich Regen und Sturm erlebt, von zwei halbtägigen Ausflügen unter grauem Himmel mal abgesehen. Die Bücher waren ausgelesen, schlechte Laune und Frustration wuchsen – nur Tiger, die Hauskatze konnte uns zwischendurch aufheitern, wenn sie uns in unserer Hütte besuchte. Vom Balkon sahen wir das graue Meer und träumten von Sonne. Seit Wochen hatte es übrigens auf den Cook Islands keinen Regen mehr gegeben – ziemlich genau, bis wir kamen.

Zu allem Überfluss hatten wir für die zweite Hälfte Aitutaki eine andere Unterkunft gebucht, weil wir die zwei verschiedenen Seiten der Insel sehen wollten. Nun hatten wir die Lagune vor der Haustür, Kanus inklusive und konnten sie nicht nutzen. Zudem waren wir die einzigen Gäste in der ganzen Anlage, langweilten uns fürchterlich und unser neuer Host erklärte uns immer unaufgefordert (so etwas brachte Frank regelmäßig auf die Palme!), wie außergewöhnlich das Wetter sei, es wäre das schlechteste seit fünf Jahren. Wir fragten, wie lange er auf Aitutaki lebe. Es waren fünf Jahre. Und danach folgten drei weitere Tage Regen.

In einer Nacht gewitterte es über Stunden so heftig, dass ich immer wieder vom Donner im Bett geschüttelt wurde und aufwachte, während Frank, der nicht schlafen konnte, über längere Zeit immer wieder über dreißig Blitze pro Minute zählte.

Immerhin hatten wir jetzt eine Bar in der Nähe, wo es Internet gab. Ansonsten tranken wir vor allem Kaffee und fragten uns, was wir falsch gemacht hatten. Einmal die Südsee erleben, das hatten wir uns so einfach vorgestellt.

Die Wettervorhersage behielt recht. Wir hatten bis dahin insgesamt zwei graue Tage, zwei Sonnentage, die uns eine Ahnung davon gaben, was wir gerade verpassten und sieben Regentage gehabt. Kurz bevor wir abfliegen würden, könnte sich das Wetter ändern, sagte die Vorhersage. Und nach vielem Hin und Her überlegen und Versuchen, mit dem deutschen Reisebüro zu kommunizieren, verlegten wir unseren Weiterflug nach Australien schließlich, um unseren Traum doch noch Wirklichkeit werden zu lassen.

Viele Fotos haben wir bei dem Mistwetter nicht gemacht – schließlich hatten wir ja schon ein bisschen sehen dürfen, was für ein Wahnsinn die Inseln bei Sonne sind und die Laune war zunehmend katastrophal. Ein paar Eindrücke konnten wir dennoch zusammenstellen.



Cook Islands – Die Ankunft

7 06 2011

Mit der Südsee ist das schon eine merkwürdige Sache… man fliegt am Samstag Abend los, dann ist irgendwo mitten über dem Pazifik ein Zeitloch und man kommt Freitag um Mitternacht auf Rarotonga an. Und als ob das nicht schon verwirrend genug ist, wird man am Flughafen mit Ukulele-Musik (von einem weißen Rentner…) und Blumenkränzen begrüßt.

Mitten in der Nacht zogen wir in unsere Strandhütte ein und waren am nächsten Morgen schon wieder früh auf dem Weg zum Samstagsmarkt. Der ist zwar hauptsächlich für Touristen, findet aber nur einmal pro Woche und dann von 7(!)-12 Uhr vormittags statt. Sehr merkwürdig… Abgesehen von dieser Tatsache war es sehr schön und wir bekamen einen ersten Eindruck von der Freundlichkeit und entspannten guten Laune der Insulaner.

Mit dem Bus ging es zurück zu unserer Hütte, 20m von der Wasserkante. Leider war es ziemlich bewölkt, aber der Südseetraum war schon zu ahnen.

Am Sonntag morgen wollten wir ein anderes Highlight von Rarotonga erleben: die südsee-typischen Gesänge in der Kirche. Überall stand, dass man hierzu ordentlich gekleidet sein sollte. Die Insulaner tragen meist Anzug (die Herren) oder langen Rock und Jacke und Hut (die Damen). Das hatten wir nicht ganz zu bieten… wir wurden dennoch reingelassen und bekamen von einem freundlichen Herrn einen Platz in der Kirche zugewiesen, direkt vor den Sopranen des Chores, wie sich schnell herausstellte – es ist enorm, was die Cook-Insulaner für Stimmen haben, angeblich gehören die Gesänge zu den besten im Pazifik!

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir bei bestem Wetter bei uns am Palmen-Strand. Dabei galt es, den Platz für die Handtücher sorgsam zu wählen, um nicht hinterrücks von einer fallenden Kokosnuss erschlagen zu werden. Diese lagen zuhauf im Sand herum und wurden von den Backpackern im Halbstunden-Takt geknackt – hinterm Hostel gab es einen extra zu diesem Zweck aufgestellten „Kokos-Knacker“. Neben der Rezeption hing eine Bananenstaude zum frei Bedienen und vom Markt hatten wir uns Papaya mitgebracht. Während die Sonne hinter den sich am Riff brechenden Wellen unterging, begannen wir, die Südsee in vollen Zügen zu genießen.

Am nächsten Tag schafften wir es endlich, einen Roller zu leihen. Den Cook Islands reicht der internationale Führerschein nicht aus, sie fertigen (natürlich gegen Gebühr) ihre eigene Fahrerlaubnis an. Und weil sie auf den Inseln trotz einer Höchstgeschwindigkeitsgrenze von 50km/h nur 125er Roller verleihen, braucht man eigentlich einen Motorradführerschein. Hat man den nicht, wird zur praktischen Fahrprüfung gebeten – bei Frank bestand sie darin, einmal um das Häuschen des Rollerverleihs herum zu fahren („Was ich sehr überzeugend und elegant gemeistert habe“ Anm. Frank).

Wir machten bei strahlender Sonne ein Inselrundfahrt (einmal rund um Rarotonga sind es 32 km) und kamen an paradiesisch schönen Stellen vorbei. Gezackte, wild bewachsene Hügel im Inselinnern, blaues Wasser und Wellen an der Riffkante, Palmen überall an der Straße. Besonders schön war die Lagune von Muri: weißer Sand, drei palmenbewachsene Inseln vorm Riff, umgeben von türkisblauem Wasser – der Südseetraum schlechthin Wir freuten uns schon, die Insel in den nächsten Tagen genauer zu entdecken und durch den Dschungel im Innern zu wandern, hatten aber mit einer Sache nicht gerechnet. Es fing an zu regnen und hörte nicht mehr auf… Fortsetzung folgt.



Tongariro Crossing

7 06 2011

Wir starteten bei grauem Wetter und niedrig hängenden Wolken. Die Wettervorhersage war jedoch nicht schlecht und so waren wir optimistisch. Zu Recht! Noch während wir das Tal hinauf wanderten, lockerte sich Wolkendecke und gab schließlich den Blick auf den eindrucksvollen Vulkan Mount Ngauruhoe frei. Dieser begleitete uns, als wir unseren Weg durch die schwarze Lava-Landschaft fortsetzen – unter blauem Himmel!

Mit uns unterwegs war eine Horde neuseeländischer Schüler, die vor allem damit beschäftigt war, ihren Mitschülerinnen zu imponieren, indem sie die Anstiege in schnellstmöglicher Zeit erledigten, um oben noch mit einigen Liegestützen abzuschließen und dann hinter der nächsten Ecke erschöpft zusammen zu brechen. Alternativ waren sie dabei, möglichst laute Musik von ihren Handys abzuspielen und der Landschaft keinen einzigen Blick zu gönnen (Anmerkung Frank: „Schüler sind überall auf der Welt gleich!“).

Während wir versuchten, möglichst vor ihnen davon zu kommen, aber dennoch immer wieder zum Gucken und Fotos machen anhielten, kamen wir dem sogenannten „Südkrater“ immer näher. Von hier aus begann der „eigentlich“ spektakuläre Teil der Wanderung: Mount Ngauruhoe im Hintergrund und vor uns der in der Sonne leuchtende „rote Krater“. Kurz darauf blickten wir auf der anderen Seite des Gipfels vom Mount Tongariro auf smaragdgrüne Seen hinunter, die in kargen Landschaft leuchteten. Ein unglaubliches Farbenspiel!

Während der Mittagspause am Gipfel konnten wir uns kaum sattsehen. Danach gingen wir runter zu den Seen, um uns die verrückten Farben aus der Nähe anzusehen. Vom Anstieg auf der anderen Seite hatte man dann den Blick zurück auf Mt. Tongariro und ein großes, erkaltetes Lavafeld und auf dem Abstieg zum Shuttle-Parkplatz dampfte es aus großen Senken am Hang. Fantastisch! Leider gerieten wir auf dem Rückweg ziemlich in Hetze, denn obwohl man noch reichlich Tageslicht zur Verfügung hätte, fährt der Shuttle zurück schon um 17 Uhr, viel zu früh, als dass man die Wanderung wirklich genießen könnte. Aber eigentlich ist das keine Überraschung, denn in Neuseeland schließt alles, außer Supermärkten, schon um 5, und um spätestens 21 Uhr verlassen die letzten Gäste Bars und Restaurants. Eigentlich waren wir darauf eingestellt. Aber als die Wege am flachen Hang dann in exzessive Serpentinen-Bildung verfielen, waren wir doch ein bisschen spät dran, denn der Weg verdreifachte sich auf einmal… Wir haben es dennoch geschafft, uns ein Taxi nach Hause zu ersparen…



Viel geschehen… (Fortsetzung)

7 06 2011

Wir verliessen die wunderschöne Coromandel-Halbinsel Richtung Norden und ließen uns Whangarei in der „Bunkdown-Lodge“ nieder, einem sehr alten und recht herrschaftlich eingerichteten Hostel mit viel Athmosphäre und einer Einwohnerschaft, die dem sinn- und grenzenlosen Puzzlewahn verfallen war. Leider hatten wir dort ziemlich Pech mit dem Wetter, so dass das traditionelle Ostereiersuchen indoors stattfinden musste. Leider waren auch die eigentlich gut zugänglichen Höhlen, die man hier auf eigene Faust erforschen kann, vom Regen weitestgehend geflutet – was blieb, war ein kleiner Spaziergang unter Tage.

Am nächsten Ziel, der „Bay of Islands“, stießen wir durch Glück und Zufall auf eine echte Perle: Unser Hostel, die Mousetrap stellte sich als uraltes, liebevoll gepflegtes Kapitänshaus heraus! Die beiden Salons mit reichlich Seefahrer-Accesoires (Rettungsringe, Messingglocken, Gemälde von Schiffen usw.) wurden nur noch vom Balkon mit Seeblick getopt! Das Wetter war auch hier leider kühl, aber meist sonnig und wir konnten sogar noch einen schönen Strandtag in einer nahen Bucht einlegen, bevor….

… bevor uns auf unserer Kauri-Tour der Regen knallhart erwischte. Für den Rückweg vom Strand hatten wir uns eine Strecke durch die Kauri-Wälder der Nordinsel ausgesucht. Kauri-Bäume werden riesengroß, uralt und sind unglaublich laternenpfahlgrade! „Tane Mahute“, der „Lord of the Forest“, beispielsweise ist über 50m hoch und der Stamm hat einen Umfang von mehr als 13 Metern. Mitten auf unserer Tour begann der Regen – eimerweise. Bis wir aus dem Wald zurück waren, waren wir schon durchgeregnet, GoreTex oder nicht. Am nächsten Sightseeing-Wald war der Regen noch schlimmer. Wir waren froh, als er am späten Nachmittag endlich nachließ, denn der Großteil der Strecke lag noch vor uns. Es war spät und wir entschieden uns für eine Abkürzung. Den Weg durchs Inland anstatt an der Küste entlang zu nehmen, machte uns nichts aus. Wir wussten, dass die Straßen im Inland meist nicht gepflastert sind und man manchmal nur 40 km/h fahren kann. Dafür war diese Strecke auf der Karte so viel kürzer, dass wir uns trotzdem noch einen großen Zeitvorteil ausrechneten. Wir planten sogar, noch einen kurzen Stopp in einem der auf der Karte eingezeichneten Orte zu machen. Wir fuhren los und stellten schnell fest, dass außer uns offenbar niemand Wegweiser auf dieser Strecke benötigte – es gab einfach keine. Mit ein bisschen Karteninterpretation und etwas ausprobieren fanden wir uns aber einigermaßen zurecht. Gerade, als wir sicher waren, dass umkehren nicht mehr lohnen würde, setzte der Regen ein, deutlich stärker als zuvor. Wir waren sicher, dass wir bald zum ersten größeren Ort kommen würden, aber leider wand sich nun die Straße so sehr, dass sich die Strecke auf einmal vervielfachte. Dann kam die Dunkelheit. Der ersehnte Ort kam nicht. Es wurde später und später, dunkler und dunkler, keine Spur von einem Ort. Dafür rutschte die Tanknadel verdächtig nach unten. Auf der anderen Strecke wären wir nun sicherlich bereits zu hause gewesen. Wann kommt endlich der verdammte Ort?!

Schließlich hielten wir das einzige Fahrzeug an, das sich an diesem Abend über die Hügel kämpfte. Ein Farmer, was sonst? Nein, der Ort sei nicht mehr weit, aber Benzin bekämen wir dort nicht. Die nächste Tankstelle sei 25km in der unserem Ziel entgegengesetzten Richtung oder an unserem Zielort in 60km Entfernung. Wir könnten aber einfach mit ihm kommen, er habe Benzin auf seinem Hof, es sei nicht weit. Gesagt, getan, gerettet. Den angebotenen Kaffee konnten nahmen wir auch gerne an. Nach einer netten Plauderei im Wohnzimmer riefen wir im nächsten Hostel an, um unsere späte Ankunft anzukündigen und fuhren entspannt wieder. Im Auto aßen wir dankbar die Schnittchen, die uns unsere Gastgeber noch mit auf den Weg gegeben hatten. Tolle Leute…

Mit unserem Besuch in Aucklandam Tag darauf endete unsere Neuseeland-Zeit. Für die kommenden zwei Wochen hatten wir uns noch einmal ein wenig Zeit in wärmeren Gefinden verordnet…