Galápagos – Teil 2

7 09 2010

Ein kleiner Überblick über unseren Wochenanfang:

Donnerstag, 26.08.:
Unser erster Ausflug! Wir werden in den Pangas an die Küste von Santa Cruz gebracht, steigen dort in einen wartenden Bus um und fahren los. Die Vegetation ist karg, sehr karg. Eine Viertelstunde später beginnt sich das zu ändern. Wir kommen in die sogenannten Highlands – nur ein paar 100m hoch, aber schon in den tiefhängenden Wolken. Alles ist neblig und feucht und schnell wird klar, warum es hier so grün ist. Moose an den Zäunen und Bäumen, Bananenstauden, Palmen und Papayabäume in den Gärten. So stellen wir uns die Südsee vor (nur mit besserem Wetter).
Über kleine Seitenstrassen aus rotbrauner Erde gelangen wir schliesslich zu einem Haus, wo wir Gummistiefel anziehen („Just in Case“) und fahren weiter. Links und rechts liegen Kuehe auf den Wiesen und – Moment, was ist das? Schildkröten??? Tatsächlich! Ein ca. 1,20m grosses Exemplar döst gemütlich zwischen den Kühen. Das ist verrückt!
Hier und da immer wieder Schildkröten und auf einmal direkt vor uns eine auf der Strasse. Alle Mann raus aus dem Bus, das muss bestaunt und fotografiert werden!
Den restlichen Nachmittag verbringen wir im Nationalpark und sehen dort auch noch einige Riesenschildkröten.
Ausserdem wandern wir durch einen ca. 2km langen Lavatunnel. Ganz nett – allerdings hat die Feuchtigkeit unsere Kameraakkus leergesaugt und der Ersatz liegt (natürlich, aber zum letzten Mal auf dieser Fahrt) auf dem Schiff…

Freitag, 27.08.:
Eine teilweise schlaflose Nacht liegt hinter uns und noch vor dem Frühstück sehen wir den anderen an, dass es ihnen genauso ging… wir sind die ganze Nacht gefahren und müssen uns an das Geschaukel wohl noch gewöhnen. Nun liegen wir vor Genovesas kargen Felsen vor Anker, der Himmel ist grau. Das hatten wir uns eigentlich besser vorgestellt!
Ok, „Wet Landing“ am Strand, mal sehen, was es zu gucken gibt.
Und dann die Überraschung: Nicht nur, dass nach und nach die Sonne rauskommt. Wir werden von zwei Seelöwen begrüsst, die bereitwillig fürs Foto posieren. Und die Mangrovenbüsche an den Felsen sind voller Vögel!
Finde ich eigentlich nicht so spannend – sie sind aber in dieser Zahl und Grösse absolut faszinierend.
Man kommt bis auf wenige Zentimeter an Rotfusstölpel (knallrote Füsse und blaue Schnäbel – sehr, sehr hübsch)und eine weitere Tölpelart und ihre Jungen (ganz flauschige ca. 30cm hohe Küken, die aussehen wie aus Watte und noch nicht fliegen können) heran. Gleiches gilt für die schwarzen Fregattvögel, die auch in der Luft mit ihrer Flügelspannweite von etwa 1,20 beeindruckend aussehen.
Wir wandern über die Insel und stehen auf einmal nichtsahnend vor einem kleinen Felsenpool. Hier spielt ein Seelöwenjunges mit seiner Mutter – und wir sind live dabei.
Im Nachhinein habe ich mich (Jessi) manchmal dabei ertappt, dass ich dachte, dass es wie im Zoo ist – eigentlich sogar noch näher. Und dann wird einem schlagartig bewusst, dass dies die freie Natur ist. Die Tiere sind gar nicht scheu und ganz selbstverstänlich in ihrem Tun, das wir einfach so angucken können, und das ist ein unglaubliches Gefühl.
Vormittags und Nachmittags wird geschnorchelt, viel zu sehen gibts aber nicht ausser ein paar Fischen. Dann besuchen wir noch einen Vogelfelsen wie er im Buche steht und geniessen dort die untergehende Sonne. Ganz schön windig ist es auch. Wie wohl die Nachtfahrt wird?

Samstag, 28.08.:
Heftig war die Nacht! Und zwar so, wie wir es noch nicht erlebt haben! Einige haben die Nacht gleich im Salon verbracht. Auch das Vollstopfen mit Tabletten gegen Seekrankheit hat einigen nichts gebracht. Immerhin: kaum jemand kotzt (und wenn, dann draussen).
Frank und mir geht es verhältnismässig gut, aber dass um halb sieben auf offener See und geschätzten 2-3m hohen Wellen auf einmal der Motor ausgeht und erstmal quer zu den Wellen der Filter gewechselt werden muss, ist uns nicht so ganz geheuer!!! War aber wohl in Ordnung!
Allerdings liegt immernoch einiges an Strecke vor uns, weil die Küstenwache der Crew ein Fahrverbot bzw. eine Verzögerung verordnet hatte (vorm Losfahren muss dort immer erst die Erlaubnis eingeholt werden), da die Wellen bei auflaufendem Wasser bis zu 4m hoch waren und wir erstmal warten mussten.
Der arme Koch sitzt still in der Ecke und rafft sich zwischendurch auf, um  zusammen mit dem Guide Sandwiches zu schmieren. Einige lehnen dankend ab, andere kauen eine halbe Stunde daran herum… ist schon eine Erfahrung.
Somit kommen wir leider erst mittags auf Santiago an. Dort gibt es vor allem eines: Lava. Schwarze Lavafelder mit faszinierender Oberfläche, Löcher in der Lava, Lavaspalten. Sieht toll aus!
Auf dem Rückweg zur Floreana tauchen zwischendurch handballgrosse Köpfe aus dem Wasser auf. Seelöwen? Nein, Wasserschildkröten! Die würden wir ja auch gern mal von nahem sehen…
Anschliessend ist wieder Schnorchelausflug, auf den ich aber verzichte. Zu kalt. Mein Glueck: Ein junger Hai kommt direkt am Strand vorbeigeschwommen, und alle „Zurückgebliebenen“ können ihn sehen.
Abends nochmals ein Ausflug auf einen Berg (Vulkan?), um DAS Galapagos-Panorama schlechthin, das in jedem Reiseführer zu finden ist, anzusehen.



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