Galápagos – Teil 3

7 09 2010

Die Fortsetzung…

Sonntag, 29.09.:
Morgens ankern wir vorm „Sombrero Chino“, dem chinesischen Hut. Hierbei handelt es sich um eine Insel, die wie ein solcher aussieht (ach nee). Schon beim Frühstück sind Seelöwen zu sehen, die vor der Küste schwimmen. An Land geht es spektakulär weiter: die kleinen Seelöwenbabys können in der ersten Zeit noch nicht so gut gucken. Das hat zur Folge, dass sie uns manchmal (beim Fotografieren aus der Nähe) für Artgenossen halten und auf uns zu gewatschelt kommen. So süss!
Es gibt ausserdem knallrote Krabben auf tiefschwarzen Felsen und schwarze Iguanas auf ebenso tiefschwarzen Felsen. Da muss man richtig die Augen aufhalten, um die Tiere zu sehen, die in kleinen Gruppen in der Sonne liegen.
Danach gehts (wiedermal) zum Schnorcheln. Wir schwimmen gemütlich durchs türkisblaue (aber kalte) Wasser, als ich einen Schatten neben mir sehe. Ah, jemand anderes aus der Gruppe. Noch ein Blick und dann ein kleiner Schreck: kein Schnorchler, da ist ein Seelöwe ganz nah bei uns!
Nachmittags fahren wir wieder nach Santa Cruz. Da liegt der sogenannte Dragon Hill, benannt nach seiner Form und dem grünen Bewuchs. Könnte man aber auch anders interpretieren, denn hier leben gelbe Landechsen, die ca. 1,20 lang sind, vielleicht auch etwas grösser.
Abends gibt es den Geburtstag einer der Wienerinnen zu feiern. Die ganze Crew gratuliert. Der Salon ist mit Luftballons und Luftschlangen geschmückt, der Koch hat zum Nachtisch einen Kuchen (mit Geburtstagskerzen) gebacken und der Bartender serviert einen Cocktail. Danach wird Salsa-Musik aufgelegt und die Party inklusive Tanz im schmalen Gang zwischen den Tischen beginnt. Eine kleine Feier auf dem Schiff, vor einer Insel mitten im Meer…

Montag, 30.09.:
Heute gibts eine Bustour auf Isabella, der grössten Insel, die bewohnt ist. Trotz der mittelgrossen Landschildkröten am Strassenrand sind wir etwas enttäuscht vom Programm und dem Ort… dafür entschädigen aber die Seelöwen, die im Hafenbecken und zum Teil sogar auf den Booten herumturnen. Diese Tiere haben einen solchen Spass!
Nachmittags gehts zum Hai-Schnorcheln. Die wären mir von so nah doch zu gross und unheimlich, ich bleibe an Deck in der Sonne und beobachte die Seelöwen, die immer wieder um das Schiff herumschwimmen. Das mit dem Haie-Sehen hat übrigens auch gar nicht geklappt, aber Frank hat dafür eine riesige Wasserschildkröte entdeckt und ist mit ihr geschwommen. Ganz nah! Er hat die ganze Gruppe heran geholt und war der Held des Tages (da wussten alle noch nicht, wie viele Schildkröten sie noch sehen würden…).
Abends gibts dann trotzdem noch Haie zu sehen. Wir fahren zu einer vorgelagerten kleinen Insel, vor der es im Wasser eine Felsspalte gibt. Hier liegen die Haie am Boden oder schwimmen umher. Ist beeindruckend – aber Schnorcheln hätte ich hier nicht wollen!
Während wir an den Felsen stehen, bemerken wir Bewegung im Wasser dahinter. Ein Pinguin ist auf Jagd und kommt an verschiedenen Stellen aus dem Wasser, um sofort wieder darin einzutauchen. Wo er entlang schwimmt, erkennt man an dem Fischschwarm, der an unterschiedlichen Stellen aus dem Wasser springt.
Es wird später, und überall auf dem Weg beginnen sich die Iguanas (Meerechsen) in der Abendsonne aufzuwärmen. Dieser Ort kann als der Kindergarten der Iguanas bezeichnet werden. So viele auf einem Haufen! Man muss wirklich aufpassen, wo man seinen Rucksack abstellt…

Dienstag, 31.09.:
Wir landen an einem kleinen Steg im Mangrovenwald an, wo wir von Iguanas begrüsst werden. Was soll ich Neues berichten? Es gibt Unmengen dieser Tiere zu sehen und wieder mal Seelöwen. Die sind aber immer wieder toll zu beobachten, vor allem die kleinen. Die Seelöwen räkeln sich in der Sonne, vertreiben die Fliegen mit ihren Flossen, watscheln ins Meer, jagen sich, die Mütter säugen ihre Jungen… Friedlich daneben die Iguanas.
Wer hätte gedacht, dass diese Urzeitviecher schwimmen können? Sie bewegen dazu ihren Schwanz in horizontal schlängelnden Bewegungen durchs Wasser und das sieht wirklich skuril aus.
Skuril ist auch der „Flightless Kormoran“: Er hat seine Fähigkeit zu fliegen verloren, da er keine Feinde hat und alles tauchend und laufend erledigen kann. – Die Anpassung der Tiere und Pflanzen ist sowieso ganz spannend: Auf einigen Inseln haben die riesigen Kakteen ganz weiche Stacheln, einfach weil niemand da ist, der sie fressen könnte. –
Wir verfolgen eine Wasserschildkröte von den Felsen beim Schwimmen, machen insgesamt wieder Hunderte Fotos und können uns wieder mal nur schwer losreissen…
Doch wieder heisst es: „Schnorkel-Time“! Wir sehen mehrere Seelöwen, die unter Wasser spielen und ich meine ersten Schildkröten aus dem Wasser!
Nachmittags Schnorcheln wir noch mal an einer anderen Stelle. Das Wasser ist dort ziemlich dunkel, man sieht nicht weit und es ist ein kleines bisschen unheimlich (für mich). Bis die Pinguine kommen! Sie jagen kleine Fische und sind dabei unglaublich schnell! Später schwimmt einer ca. 1,5m direkt unter mir entlang… Wahnsinn. Und wieder gibt es Schildkröten. Sie sind sehr gross, schwimmen ganz ruhig und behäbig und sind dabei dennoch elegant. Sie tauchen auf den Grund hinab und fressen ganz gemuetlich die Algen von den Felsen ab. Und es kann schon mal passieren, dass man den Kopf erneut ins Wasser steckt und auf einmal eine Schildkröte einen halben Meter vor einem vorbeischwimmt…

Mittwoch, 01.09.:
Wieder eine unbewohnte Insel, diese mit schwarzem Lava-Sand. Nach dem Rundgang mit vielen Landtieren und der Entdeckung eines Kanals mit einigen Felsbrücken darüber, in dem mehrere Seelöwen und eine sehr hübsche gelbe Schildkröte schwimmen, nutzen wegen der Kälte und dem wolkenverhangenen Himmel nur wenige Verwegene die Zeit zum Schnorcheln. Frank ist natürlich dabei (Warum sollte man weniger nehmen als möglich? ;-)). Und er wird belohnt! Die Bilder mit Anna und Magdalenas Unterwasserkamera von ihm und den Schildkröten beweisen das eindrucksvoll! (Nebenbei wurde auch von Manta-Rochen und herumtollenden Seelöwen geschwärmt.)
Nachmittags erreichen wir leider schon die letzte Station auf dieser Fahrt. Die Insel Rábida mit ihrem dunkelroten Sandstrand, auf dem sich wahnsinnig viele Seelöwen aalen. Dann gehts zurück nach Santa Cruz.
Letzter Abend. Schade…
Ein lustiges Ereignis zum Schluss: Der Bartender Ricardo kommt aus der Kombüse, winkt , grinst und öffnet erneut die Tür, so dass wir alle gucken können. Durch die zweite Tür dahinter, die von der Kombüse nach draussen zum Wasser fuehrt, und die eigentlich immer offen ist, schaut vom der kleinen Plattform am Heck des Schiffes ein Seelöwe in die Küche herein! Ein netter Gruss zum Abschied!

Donnerstag, 02.09.:
Bevor es um halb zehn zum Flughafen geht, ist noch ein allerletzter Ausflug angesetzt. Wir fahren mit den Pangas ins Mangrovengewirr. Erst ist ausser ein paar kleinen Vögeln nicht viel zu sehen, dann schwimmt auf einmal mehrfach eine ganze Rochenfamilie direkt unter der Wasseroberfläche am Boot vorbei. Eine Schildkröte lässt sich auch blicken und später von weitem auch noch einige Haie! Schliesslich sehen wir auch noch (endlich!) die einzigen Blaufusstölpel der Woche.
Dann heisst es Abschied nehmen von vielen liebgewonnen Menschen und dem Schiff. Jule, Frank und ich bleiben zwar auf eigene Faust noch ein paar Tage auf den Inseln. Aber die Zeit war einfach zu beeindruckend und toll, so dass wir uns erstmal ganz komisch fühlen.



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6 Antworten zu “Galápagos – Teil 3”

  • Inge sagt:

    Hallo ihr beiden!

    Meine Güte, das liest sich soooooo toll! Bin schwer beeindruckt und freu mich sehr über die schönen Bilder! Spannend!!! Freu mich auf alle weiteren Einträge. Machts gut ihr beiden und genießt weiterhin alle beeindruckenden und faszinierenden Erlebnisse!
    Ganz viele liebe Grüße nach Equador von
    Inge

  • katrin sagt:

    hallo ihr 2!

    leider laufen in unserem garten nur ganz kleine exemplare schildkröten!!!
    wär evtl. ein tolles mitbringsel!?….lach…

    einfach nur tolllll!!!! ihr seid zu beneiden!!

    viele liebe grüße ( auch von dem rest!)
    kati

  • Eltern ( Frank ) sagt:

    Hallo ihr Beiden,
    wir freuen uns darüber, daß es Euch so gut geht und Ihr schon viel erlebt habt.
    Wir lesen mit Begeisterung Eure Berichte und sind schon gespannt auf neue Erlebnisse.
    Hier ist alles in Ordnung. Wir waren gerade in Boltenhagen/Ostsee und haben
    die junge Familie im Urlaub besucht.
    Wir hoffen dieser Kommentar kommt an, wir sind Neulinge in dieser Beziehung.
    Der Kontakt zwischen Hamburg und Hannover ist gut.
    Seid weiterhin schön vorsichtig und habt viele neue tolle Erlebnisse.
    Das wünschen Euch Mama und Papa aus Hamburg.

  • trallafitti sagt:

    habt ihr noch mal so einen blaufußtölpel parat? die würde ich ja gern mal sehen.. außerdem sehr spannend: die riesenschildkröte auf der straße.. ich tausche mein fahrrad..
    und neben haien würde ich nicht schwimmen, ihr irren.. viele spaße noch da dübeln ^^

  • Sören sagt:

    Ich bin nicht neidisch… Ich bin nicht neidisch… Ich bin nicht neidisch… Ich bin nicht neidisch… Ich bin nicht neidisch… Ich bin nicht neidisch… jetzt bin ich neidisch…
    War alles verkraftbar (irgendwie entrückt, ein paar Zeilen übersprungen, einen Eindruck bekommen, hier ist es ja auch schön…) … bis ich gesehen habe, dass ihr Fotos reingestellt habt, ihr Schweine! 🙂

  • katrin sagt:

    hallo jessi , hallo frank!

    das ihr eine tolle reise macht …..ist ja wohl jedem klar!!!….das ihr es aber auch noch in die zukunft schafft….ist eigentlich unglaublich!!!!! ( siehe datum der berichterstattung…29.09.!!…..) also bei uns ist erst der 19.09…..einfach toollllll!!!!!!

    herzliche grüße aus dem kalten norden……( reist nicht zuuuu weit in die zukunft!!)
    lachend grüßt kati

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